Irgendeinen Handschuh zu tragen ist oft genauso fatal, wie gar keinen zu tragen. Wählen Sie die Schutzhandschuhe immer abgestimmt auf Ihre Tätigkeit aus. Dies ist auch das Fazit des folgenden Unfallbeispiels.
Eine Laborantin präpariert Proben mit 1,5 ml 50 %iger Flusssäure, einer lebensgefährlichen und stark ätzenden Flüssigkeit. Sie trägt dabei Einmalhandschuhe aus Vinyl.
Bei der Arbeit benetzt sie ihre Fingerkuppen aus Versehen mit der Flusssäure. Als sie die Verätzung bemerkt, spült sie ihre Hände mit viel Wasser. Sie erleidet schwere Verletzungen und hat Glück, dass ihre Finger nicht amputiert werden müssen.
Die Flusssäure diffundierte in kürzester Zeit durch den Einmalhandschuh aus Vinyl – das Material war für diese Arbeit völlig ungeeignet. Außerdem waren die Handschuhe defekt und mit nur 0,1 mm Dicke zu empfindlich gegen mechanische Beanspruchung.
Nicht zuletzt war auch das Medikament zur Behandlung von Flusssäureverätzungen nicht vorhanden.
Geeignete und gegenüber Flusssäure beständige Schutzhandschuhe hätten die Laborantin vor diesem Unfall bewahrt. Hierzu gehören z.B. Handschuhe aus Fluorkautschuk oder Butylkautschuk.
Außerdem müssen Schutzhandschuhe vor der Arbeit auf augenscheinliche Mängel überprüft werden. Bei Tätigkeiten mit Flusssäure gehört in jedem Fall ein entsprechendes Medikament (Calciumgluconatgel) in den Verbandkasten.