Auch beim Umgang mit Abfällen ist einiges zu beachten, wie dieses Unfallbeispiel zeigt.
In einem anorganisch-chemischen Praktikum werden mehrere pyrophore Substanzen wie Pentacarbonyl-Eisen verwendet. Am Ende des Tages sammelt der Praktikant die Feststoff- und Lösemittelabfälle im Abzug.
In den frühen Morgenstunden des nächsten Tages bricht im Laborraum ein Brand aus, der zwei Abzüge und angrenzende Arbeitstische zerstört sowie Geräte durch die Rauchentwicklung unbrauchbar macht.
Eine der pyrophoren Substanzen wurde nicht ausreichend desaktiviert und im Feststoffabfall entsorgt. Die noch reaktionsfähige Substanz entzündete sich.
Die hohe Brandlast durch die Feststoff- und Lösemittelabfälle und die Anlage zur Lösemittelabsolutierung im benachbarten Abzug verschlimmerte den Brand beträchtlich.
Reaktionsfähige Substanzen müssen vor der Entsorgung ausreichend desaktiviert werden, um Brände sicher zu vermeiden.
Abzüge sind nicht als Abfalllager geeignet. Ein sicherer Aufbewahrungsort für Feststoff- und Lösemittelabfälle sind z.B. ausreichend dimensionierte, separate und feuerwiderstandfähige Sicherheitsunterschränke mit Ablufteinrichtung. Die Feststoffabfälle können überdies z.B. in selbstlöschenden Eimern gesammelt werden.