Das folgende Unfallbeispiel zeigt wie wichtig es ist, bei einer Kontamination sofort mit den entsprechenden Gegenmaßnahmen zu beginnen. Auch wenn der Stoff „harmlos“ erscheint und man zunächst nichts spürt.
Ein Laborant wird einige Minuten vor dem Ende seiner Schicht durch eine kleine Menge Methyl-4-toluolsulfonat aus einem Schlauch seitlich am Körper getroffen. Da er keine Beschwerden verspürt, beendet er seine Arbeit.
Am Abend bemerkt er eine kleine Hautrötung, ignoriert sie aber. Ein fataler Fehler: Denn am nächsten Tag muss er ins Krankenhaus, da sich die Hautrötung zu einer massiven Zerstörung des Gewebes entwickelt hat. Auf den Laboranten kommt eine langwierige, sehr unangenehme Behandlung zu.
Der Laborant hat die Gefährdung des reizenden Stoffes völlig unterschätzt und nicht richtig ernst genommen.
Durch das viel zu späte Handeln am nächsten Tag konnte der Stoff ungehindert in die Haut eindringen und das Gewebe angreifen.
Der Laborant hätte sofort nach dem Unfall die benetzte Kleidung ausziehen und die betroffene Hautstelle mit Wasser spülen müssen.
Alle Mitarbeiter müssen grundsätzlich über das richtige Verhalten bei Unfällen – z.B. über die Betriebsanweisung – informiert werden. Auch praktische Übungen sind empfehlenswert.