Woher wissen wir, wie gefährlich ein Stoff wirklich ist? Antworten für diese Frage liefert u.a. die Toxikologie.
Hier wird die Wirkung von chemischen Substanzen auf lebende Organismen untersucht. In vielen Versuchsreihen
werden die Stoffe geprüft und messbare
Größen für die Toxizität ermittelt, aus denen Grenzwerte entwickelt werden können.
Die toxische Wirkung von Stoffen ist z.B. abhängig von
Nicht immer bemerken Sie die schädliche Wirkung eines Stoffes sofort. Manche Stoffe wirken erst nach einer
längeren
Latenzzeit, andere wieder nicht direkt an der
Einwirkungsstelle.
Eine messbare Größe ist z.B. der LD 50-Wert.
LD ist die Abkürzung für Letale Dosis (tödliche Dosis). Der LD 50-Wert beschreibt, bei welchem oral verabreichten Dosiswert 50 % der Versuchstiere nach einer definierten Versuchszeit überleben. Der Wert wird in mg pro kg Körpergewicht angegeben. Dazu einige Beispiele:
Gefahrstoff | LD 50-Wert |
Ethanol (Ratte, oral) | 7060 mg/kg |
Eisen(II)sulfat (Ratte, oral) | 319 mg/kg |
DDT (Ratte, oral) | 87 mg/kg |
Nikotin (Ratte, oral) | 50 mg/kg |
Kaliumcyanid (Ratte, oral) | 5 mg/kg |
Kobragift, australische Königskobra (Maus, intraperitoneal/in die Bauchhöhle hinein) | 0,36 mg/kg |
Botulinustoxin (Ratte, intramuskulär) | 0,00007 mg/kg |
Nicht immer sind die Ergebnisse des Versuchstieres auf den Menschen übertragbar: Z.B. kann die Ratte Methanol gut verstoffwechseln, während der Mensch dies nicht kann. Die Abbauprodukte des Methanols sind für den Menschen giftig.
Als Latenzzeit wird die Zeitdauer zwischen der Einwirkung und dem Eintritt der Wirkung bezeichnet. Bei der Aufnahme von krebserzeugenden Stoffen wie z.B. nach dem Einatmen von asbesthaltigen Stäuben, kann die Latenzzeit durchaus mehrere Jahrzehnte betragen.
Chlorgasdämpfe, die eingeatmet werden, verursachen schwere Verätzungen der Lunge. Die toxische Wirkung tritt also lokal an der Einwirkungsstelle auf.
Durch Einatmen von Quecksilberdämpfen kann es zu Nierenschäden kommen. Die toxische Wirkung ist systemisch.