Sicheres Arbeiten im Labor - Fachinformation

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Die richtige Auswahl von geeigneten Schutzhandschuhen ist das Ergebnis der Pop-up ButtonGefährdungsbeurteilung.

Dabei ist besonders zu beachten, dass jedes Handschuhmaterial je nach Einsatzgebiet gegenüber chemischen oder Pop-up Buttonphysikalischen Einwirkungen unterschiedlich gut geeignet ist.

Informationen über die empfohlenen Anwendungsgebiete eines Schutzhand- schuhs gibt der Hersteller in der Pop-up ButtonKennzeichnung. Weiterführende Hinweise finden Sie auch in der TRGS 401 „Gefährdung durch Hautkontakt – Ermittlung, Beurteilung, Maßnahmen“.


Gefährdungsbeurteilung

Gefährdungen aus A 008 „Persönliche Schutzausrüstungen”, Abschnitt 8.2.2

Gefährdung Beispiele Mögliche Verletzungen
Mechanische Gratige, spitze oder scharfkantige Werkstoffe, Werkstücke, Werkzeuge Transportvorgänge Kraftbetriebene Maschinen und Einrichtungen Schnitt- und Stichverletzungen, Hautabschürfungen, Prellungen, Quetschungen, Brüche
Vibrationseinwirkung Knochen- und Gelenkschäden, Durchblutungsstörungen
Chemische Umgang mit Säuren, Laugen, Fetten, Ölen, Lösemitteln, Harzen Verätzungen, Entfettung und sonstige Hautschädigungen, Hauterkrankungen, Aufnahme von Schadstoffen durch die Haut
Biologische Kontakt mit Mikroorganismen Infektionen
Thermische Heiße und kalte Werkstoffe, Werkstücke und Werkzeuge (z.B. nicht isolierte Anlageteile) Verbrennungen, Verbrühungen, Erfrierungen
Elektrische Berühren aktiver Teile bei elektrischen Betriebsmitteln (z.B. Elektrowerkzeuge) Verbrennungen, elektrischer „Schlag“
Strahlung Umgang mit radioaktiven Stoffen und Röntgengeräten Abhängig von der Einwirkung
Umgang mit Laserstrahlen

physikalischen Einwirkungen

Handschuhmaterial aus A 008 „Persönliche Schutzausrüstungen”, Abschnitt 8.3

Kurzzeichen Eignung/Vorteile Grenzen/Nachteile
NR Latex (Naturkautschuk, Gummi) Abriebfest, elastisch, Säuren, Laugen Alterung, Witterungsbeständigkeit, Öle, Fette, Benzin
CR Chloropren (Neopren, Baypren, Perbunan, Polychloropren) Schnittfestigkeit, Öle, Säure, Laugen, Lösemittel Abrieb- und Reißfestigkeit, CKW, Benzin
NBR Nitril (Perbunan, Nitrilkautschuk, Nitrillatex) Schnitt-, Abrieb-, Reißfestigkeit, elastisch, Fette, Öle, Benzin, Säuren, Laugen, Lösemittel Ketone, Nitroverdünner, nicht bei allen Säuren und Laugen
IIR Butylkautschuk Alterungs-, Witterungsbeständigkeit, gasundurchlässig, Kälteflexibilität Öl, mäßige mechanische Eigenschaften
FKM Fluorkautschuk (Viton, Florel) Alterungs-, Witterungsbeständigkeit, Gasundurchlässigkeit, gegen viele Chemikalien Schlechte mechanische Eigenschaften, Kälte
PVA Polyvinylalkohol Lösemittel, CKW, Wärmefestigkeit Nicht schnittfest, Wasser, Säuren, Laugen
PVC Polyvinylchlorid (Vinyl, Weich-Vinyl) Abriebfestigkeit, Öl, Säuren, Laugen Gering schnittfest, Lösemittel, Benzin, Versprödung, Wärme

Kennzeichnung

Da es sich bei Schutzhandschuhen um Teile der persönlichen Schutzausrüstung handelt, müssen sie in Europa mit der CE-Kennzeichnung versehen sein. Als Zusatzkennzeichnung muss der Hersteller Piktogramme und Leistungsstufen auf dem Handschuh oder – falls dort nicht möglich – auf der kleinsten Verpackung angeben, die die Schutzwirkung des Handschuhs erkennen lassen.

(Vgl.: DGUV Information 112-195 „Benutzung von Schutzhandschuhen”, Abschnitt 4.5 und BGI/GUV-I 868 „Chemikalienschutzhandschuhe”, Abschnitt 4)

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